Brief an das Ego
Datum: Montag, dem 06. Juli 2015
Thema: News-Central Infos


Mühlhäuser Brief, 13.06.2013
Brief an das Ego

tagesschau.de: In der "Euro-Hawk-Affäre" steht Verteidigungsminister de Maizière weiter unter Druck. Jetzt fordert SPD-Chef Gabriel den Rücktritt de Maizières, die Linksfraktion will heute einen Antrag auf Entlassung des Ministers stellen.
Frage: Was würden Sigmund Freud und Marc Aurel dazu sagen?
Vom Ego meint Sigmund Freud, dass es neben dem Es und dem Über-Ich dasjenige Teilsystem in der Persönlichkeitsstruktur des Menschen sei, das die Realitätsanpassung ermögliche. Es koordiniere die primitiven Impulse und Triebe des Es mit den moralischen Ansprüchen des Über-Ich und übernehme die Vermittlung zwischen Innen- und Außenwelt. Das Ego könne seine einsame Einmaligkeit einerseits und andererseits die Notwendigkeit, sich in die gesellige Ganzheit einordnen zu müssen, erkennen. Es könne sich aber auch selbst überschätzend als den absoluten Mittelpunkt des Seins betrachten, also egozentrisch oder egoistisch sein.
„Wie hast du dich bisher gegen die Götter, deine Eltern, Geschwister, Gattin, Kinder, Lehrer, Erzieher, Freunde, Verwandten und Hausgenossen betragen“, fragt Markus Aurelius, sich selbst betrachtend. Und weiter fragt er sich, ob er von sich sagen könne, dass er niemanden durch Taten oder durch Worte beleidigt habe. Und er müsse sich auch dessen erinnern, was er „alles schon durchgemacht und was alles“ er „zu ertragen Kraft gehabt“ habe, um sich seines Selbst bewusst zu werden. Schließlich fragt sich der Kaiser des Römischen Reiches in seinen SELBSTBETRACHTUNGEN noch, wie viel Schönes er wahrgenommen, wie viele Sinnenfreuden und Leiden er verachtet, wie viele eitle Herrlichkeiten er übersehen und gegen wie viel Übelwollende er sich wohlwollend gezeigt habe.
Der Mensch Mark Aurel konnte in besonderer Weise seine Eigenart entfalten, weil er auf besondere Art in sein gesellschaftliches Umfeld integriert war. Erstmals in der römischen Geschichte war ein Mann mit philosophischen Grundsätzen auf den Kaiserthron gelangt. Seine Überlegungen über eine die Welt leitende Allvernunft, über die Nichtigkeit des einzelnen gegenüber dem All, über die Pflicht des Menschen, der gesunden Vernunft zu folgen und das Gemeinwohl auf jede mögliche Weise zu fördern, sind Ausdruck für die Spätphase römischen Denkens. Von ihm leitet sich maßgeblich das Bild des unerschütterlichen, auf alles Kommende gefassten stoischen Philosophen her. Menschen, die ihr Wirken auf Vervollkommnung der in ihrer Kompetenz zu bearbeitenden und verantwortenden Belange richten, sind mit Erkenntnissen Mark Aurels gut beraten. Seinen SELBSTBETRACHTUNGEN sind viele Weisheiten zu entnehmen.
„Mimenspiel, Krieg, Schrecken, Erschlaffung, Knechtsinn können jene heiligen Wahrheiten täglich wieder bei dir auslöschen und die Ideen, die du dir gebildet, entreißen, wenn du nicht die Natur studierst. Man muss alles vielmehr so beobachten und betreiben, dass zugleich die praktische Urteilskraft vervollkommnet und die theoretische Vernunft in Tätigkeit gesetzt und die Zuversicht erhalten wird, die, aus allumfassender Einsicht stammend, zwar geheim, aber doch nicht verborgen bleiben kann. Denn alsdann wirst du deines geraden Sinnes, alsdann deiner Würde froh werden und erkennen, was jegliches Ding seinem Wesen nach ist, welche Stelle es in der Welt einnimmt, wie lange es seiner Anlage nach fortdauern wird, aus welchen Teilen es besteht, wem es zufallen, wer es geben und rauben kann.
Zu erkennen, was sein Ich, das Ego, in Bewegung setzt, um daraus Entscheidungen, Vorstellungen und Orientierungen für die eigenen Handlungsweisen herzuleiten, ist der kategorische Imperativ für den bewusst in das Weltgeschehen Eingreifenden. Jeder Mensch muss lernen, spielen und arbeiten, um leben zu können. Dass der Mensch Selbstbewusstsein und seinen eigenen Willen und die Freiheit hat, jenes und diesen zu gebrauchen, macht seine ihm gegebene Eigenart aus, lässt ihn den Sinn seines konkreten Existierens ergründen und lässt ihn Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Sich und anderen etwas vormachen, gegeneinander kriegerische Gewalt ausüben, vor dem Unbekannten ängstlich erschrecken und deshalb in lethargische Erschlaffung zu verfallen, aus Verzagtheit und Feigheit sich knechtisch zu verhalten ist menschenunwürdig. Jedes menschliche Ego ist charakterisiert durch seine biopsychosoziale Eigenart und sein ihn unmittelbar prägendes Umfeld. Nur das sich selbst erkennende Ego kann seine Wirklichkeit begreifen und sein Wirken auf befriedigen des Notwendigen und bewahren des Möglichen richten.
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de

(Weitere interessante News, Infos & Tipps zum Thema Parteien gibt es hier.)

Zitiert aus der Veröffentlichung des Autors >> Ferry www.freie-pressemitteilungen.de. Haftungsausschluss: Freie-PresseMitteilungen.de / dieses News-Portal distanzieren sich von dem Inhalt der News / Pressemitteilung und machen sich den Inhalt nicht zu eigen!


Mühlhäuser Brief, 13.06.2013
Brief an das Ego

tagesschau.de: In der "Euro-Hawk-Affäre" steht Verteidigungsminister de Maizière weiter unter Druck. Jetzt fordert SPD-Chef Gabriel den Rücktritt de Maizières, die Linksfraktion will heute einen Antrag auf Entlassung des Ministers stellen.
Frage: Was würden Sigmund Freud und Marc Aurel dazu sagen?
Vom Ego meint Sigmund Freud, dass es neben dem Es und dem Über-Ich dasjenige Teilsystem in der Persönlichkeitsstruktur des Menschen sei, das die Realitätsanpassung ermögliche. Es koordiniere die primitiven Impulse und Triebe des Es mit den moralischen Ansprüchen des Über-Ich und übernehme die Vermittlung zwischen Innen- und Außenwelt. Das Ego könne seine einsame Einmaligkeit einerseits und andererseits die Notwendigkeit, sich in die gesellige Ganzheit einordnen zu müssen, erkennen. Es könne sich aber auch selbst überschätzend als den absoluten Mittelpunkt des Seins betrachten, also egozentrisch oder egoistisch sein.
„Wie hast du dich bisher gegen die Götter, deine Eltern, Geschwister, Gattin, Kinder, Lehrer, Erzieher, Freunde, Verwandten und Hausgenossen betragen“, fragt Markus Aurelius, sich selbst betrachtend. Und weiter fragt er sich, ob er von sich sagen könne, dass er niemanden durch Taten oder durch Worte beleidigt habe. Und er müsse sich auch dessen erinnern, was er „alles schon durchgemacht und was alles“ er „zu ertragen Kraft gehabt“ habe, um sich seines Selbst bewusst zu werden. Schließlich fragt sich der Kaiser des Römischen Reiches in seinen SELBSTBETRACHTUNGEN noch, wie viel Schönes er wahrgenommen, wie viele Sinnenfreuden und Leiden er verachtet, wie viele eitle Herrlichkeiten er übersehen und gegen wie viel Übelwollende er sich wohlwollend gezeigt habe.
Der Mensch Mark Aurel konnte in besonderer Weise seine Eigenart entfalten, weil er auf besondere Art in sein gesellschaftliches Umfeld integriert war. Erstmals in der römischen Geschichte war ein Mann mit philosophischen Grundsätzen auf den Kaiserthron gelangt. Seine Überlegungen über eine die Welt leitende Allvernunft, über die Nichtigkeit des einzelnen gegenüber dem All, über die Pflicht des Menschen, der gesunden Vernunft zu folgen und das Gemeinwohl auf jede mögliche Weise zu fördern, sind Ausdruck für die Spätphase römischen Denkens. Von ihm leitet sich maßgeblich das Bild des unerschütterlichen, auf alles Kommende gefassten stoischen Philosophen her. Menschen, die ihr Wirken auf Vervollkommnung der in ihrer Kompetenz zu bearbeitenden und verantwortenden Belange richten, sind mit Erkenntnissen Mark Aurels gut beraten. Seinen SELBSTBETRACHTUNGEN sind viele Weisheiten zu entnehmen.
„Mimenspiel, Krieg, Schrecken, Erschlaffung, Knechtsinn können jene heiligen Wahrheiten täglich wieder bei dir auslöschen und die Ideen, die du dir gebildet, entreißen, wenn du nicht die Natur studierst. Man muss alles vielmehr so beobachten und betreiben, dass zugleich die praktische Urteilskraft vervollkommnet und die theoretische Vernunft in Tätigkeit gesetzt und die Zuversicht erhalten wird, die, aus allumfassender Einsicht stammend, zwar geheim, aber doch nicht verborgen bleiben kann. Denn alsdann wirst du deines geraden Sinnes, alsdann deiner Würde froh werden und erkennen, was jegliches Ding seinem Wesen nach ist, welche Stelle es in der Welt einnimmt, wie lange es seiner Anlage nach fortdauern wird, aus welchen Teilen es besteht, wem es zufallen, wer es geben und rauben kann.
Zu erkennen, was sein Ich, das Ego, in Bewegung setzt, um daraus Entscheidungen, Vorstellungen und Orientierungen für die eigenen Handlungsweisen herzuleiten, ist der kategorische Imperativ für den bewusst in das Weltgeschehen Eingreifenden. Jeder Mensch muss lernen, spielen und arbeiten, um leben zu können. Dass der Mensch Selbstbewusstsein und seinen eigenen Willen und die Freiheit hat, jenes und diesen zu gebrauchen, macht seine ihm gegebene Eigenart aus, lässt ihn den Sinn seines konkreten Existierens ergründen und lässt ihn Verantwortung für sein Handeln übernehmen. Sich und anderen etwas vormachen, gegeneinander kriegerische Gewalt ausüben, vor dem Unbekannten ängstlich erschrecken und deshalb in lethargische Erschlaffung zu verfallen, aus Verzagtheit und Feigheit sich knechtisch zu verhalten ist menschenunwürdig. Jedes menschliche Ego ist charakterisiert durch seine biopsychosoziale Eigenart und sein ihn unmittelbar prägendes Umfeld. Nur das sich selbst erkennende Ego kann seine Wirklichkeit begreifen und sein Wirken auf befriedigen des Notwendigen und bewahren des Möglichen richten.
Frank Nöthlich www.briefe-zum-mensch-sein.de

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